Seit nun fast schon 35 Jahren gibt es die Groni50. Im November 1980 wurde unser Hinterhaus in der Groninger Straße 50 besetzt. Bis heute bietet die Groni50 Raum für solidarisches Wohnen und politische Initiativen. Doch muss nun der Mietvertrag mit der GESOBAU AG neu verhandelt werden und die Zukunft ist ungewiss.
„Die Zahl der Wohnungssuchenden wird immer größer“, schrieben die Besetzer*innen unseres Hauses 1980 in ihre Presseerklärung. Nach erfolglosen Gesprächsangeboten entschieden sie sich, zur „Selbsthilfe“ zu greifen und besetzten das Hinterhaus in der Groninger Straße 50. Das Haus sollte abgerissen werden, obwohl es an bezahlbarem Wohnraum – gerade auch für finanziell nicht gut ausgestattete Menschen – mangelte. Nach zähen Verhandlungen mit der Eigentümerin, der GESOBAU AG, übernahm 1983 der nun gegründete Verein Groni50 e.V. das Haus in Selbstverwaltung. Bis heute ist die Groni50 ein Ort für viele Menschen, die Wohnen gemeinsam, solidarisch und selbstorganisiert gestalten wollen. Die Werkstatt und der Veranstaltungsraum werden für die regelmäßigen Küfas, Fahrradreparaturen oder von Initiativen aus dem Kiez zum Treffen genutzt.
Das Statement der B
esetzer*innen von damals gilt bis heute. Stadtumstrukturierungen und Verdrängungsprozesse finden nicht erst seit gestern statt, sondern sind in Berlin schon lange Alltag. Viele Menschen suchen bezahlbaren Wohnraum und werden dabei immer weiter in die Außenbezirke verdrängt. Mitte? Wer kann dort noch wohnen? Dagegen stellen sich Nachbarschaftsinitiativen, Kiezgruppen und Projekte, wie die Groni50. Sich zusammenzuschließen und politischen Druck aufzubauen ist oftmals die einzige Möglichkeit für Mieter*innen, sich gegen Mietsteigerungen oder Zwangsräumungen zur Wehr zu setzen.
Und auch
die Groni50 muss nun wieder einen neuen Vertrag mit der GESOBAU AG verhandeln. Der alte läuft im September 2016 aus. Die Knackpunkte sind: Vertragslaufzeit, Mietpreis und die Autonomie des Vereins. Zur Zeit bereitet der Groni50 insbesondere die derzeit von der GESOBAU AG angebotene Mietpreissteigerung von mehr als 40 Prozent bei Neuabschluss unseres Mietvertrages und eine Laufzeitbeschränkung Sorgen.
Für ein soziales und politisches Projekt wie die Groni50, das vielen unterschiedlichen Menschen ein zu Hause und für diverse Initiativen ein Ort des Austausches ist, bedeutet das eine große Unsicherheit. Wir wollen eine unbefristete Zukunft für unser Projekt und einen bezahlbaren Wohnraum, in dem wir in Selbstverwaltung leben können!



Die Überflüssigen haben die Howoge aufgesucht. Die Pressesprecherin hat dort versichert, bis zur Demonstration am 28. September sich zu zukünftigen Zwangsräumungen zu verhalten. Diese Antwort wird der Demonstration öffentlich mitgeteilt.
Sich gegen Verdrängung zu wehren, ist nicht leicht. Schließlich betrifft es ja die eigene Wohnung, ein Ort, in dem man sich auch gern zurückziehen möchte. Hinzu kommt, dass das Wort „Gentrifizierung“ mittlerweile in aller Munde ist. „Die politische Klasse überholt die Mieter_innen, da viele sagen, sie haben das Problem ja erkannt“, sagte Andrej. Selbst die GESOBAU wirbt neuerdings mit dem Slogan „Wir haben etwas gegen Gentrifizierung.“ Sich zusammen zu schließen und Druck auf Politik und Eigentümer_innen auszuüben, ist oft die einzige Möglichkeit für Mieter_innen. So geschehen bei den Pankower_innen. Sie bilden nun das „Bündnis Pankower Mieterprotest“, in dem viele Häuser, mit gleichen Problemen sich zusammengeschlossen haben. Doch die GESOBAU gab in Verhandlungen stets nur Andeutungen und nichts Schriftliches von sich. „Es sind zähe Verhandlungen“, sagte Lion. Erst mit Einschaltung von Politiker_innen bewegte sich die GESOBAU. Das 




